Einer der ältesten Bodenbeläge überhaupt ist der Dielenboden. Viele historische Bauernhäuser, Herrenhäuser und Schlösser wurden schon früher mit einem Dielenboden ausgestattet. Dielenböden sind zeitlos und auch heute noch gefragt, wenn es um die Raumgestaltung in einem einzigartigen Ambiente oder den Erhalt historischer Gebäude nach den Vorgaben des Denkmalschutzes geht. Eine Diele besteht aus durchgehendem Echtholz, ohne einzeln verleimte Schichten, von Laub- oder Nadelbäumen, die aufgrund ihrer Härte zur Verlegung als Bodenbelag geeignet sind.
Für die Verwendung als Dielenboden geeignet sind Bretter aus heimischen Holzarten wie Fichte, Tanne, Lärche, Kiefer, Douglasie, aber auch Ahorn, Buche, Eiche, Esche und Kirsche, die mit einer Nut und Feder-Verbindung versehen sind. Die am besten geeigneten Holzbretter zur Verwendung als Massivholzdielen weisen einen aufrechten Verlauf der Jahresringe auf, welcher die allgemeine Festigkeit begünstigt und die Ausdehnungsfreudigkeit minimiert. Die Dielenbreite beeinflusst zusätzlich die Ausdehnung der Diele. Unsere Faustregel dazu lautet: Je schmaler die Diele desto geringer die Dehnung.
Bei der Verlegung von Massivholzdielen müssen wir besonders auf den fachgerechten Aufbau der Konstruktion und die Beschaffenheit des Untergrundes achtgeben. Vor der Verlegung von Holzdielen verlegen wir zuerst eine Unterkonstruktion aus Lagerhölzern, welche durch einen Höhenausgleich ausgerichtet werden müssen. Diese Unterkonstruktion wird fest mit dem Untergrund verschraubt, damit darauf die Massivholzdielen verlegt werden können. Durch die Unterkonstruktion entstehen unter dem Dielenboden Hohlräume, die wir mit Materialien zum Lärmschutz und zur Wärmedämmung ausfüllen.
Danach verlegen wir die Massivholzdielen auf der Unterkonstruktion und befestigen diese einzeln durch eine verdeckte Verschraubung. Dabei fügen wir die Massivdielen in die vorgefertigte Nut und Feder-Verbindung ein. Die Abstände der Dielen zueinander hängen davon ab, welche Materialstärke die Dielen besitzen, welche Belastungen des Bodens erwartet werden und von der Erreichung einer zulässigen Durchbiegung. Nach der Verlegung werden die Dielen geölt oder lackiert. Ein Dielenboden kann auch direkt, unter Verwendung eines geeigneten Klebers, auf vorhandenem Estrich vollflächig verklebt werden.
Der Dielenboden ist einer der langlebigsten Bodenbeläge auf dem Markt. Mehr als einhundert Jahre Nutzungsdauer sind bei einem Boden aus Massivdielen keine Seltenheit und erfreuen einige Generationen mit ihren Vorzügen. Auf diese sehr lange Lebensdauer kommt ein Dielenboden aufgrund seiner durchgängigen Struktur mit einer Gebrauchsstärke von 2 bis 2,5 cm. Diese Materialstärke ermöglicht es, die Massivholzdielen mehrfach abzuschleifen und frisch aufzuarbeiten. Dabei lassen sich über die Jahre verschiedene Beschichtungen und Gestaltungen auftragen.
Parkettdielen besitzen noch weitere Vorteile, welche sich günstig auf das Raumklima und den Wohlfühleffekt in Wohnräumen auswirken. Dielen leiten einwirkende Wärme nur in geringem Maße ab. Diese Eigenschaft macht den Dielenboden fußwarm beim Begehen der Bodenfläche und isoliert den Fußboden zusätzlich gegen Wärmeverlust. Dielen bringen bei ihrer Verlegung kaum Feuchtigkeit in die Räumlichkeiten. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig bei der Sanierung von Altbauten. Da Dielen vorhandene Luftfeuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben können, wirkt sich diese Eigenschaft besonders gut auf das Raumklima aus.